Streu- und Feuchtwiesen – einzigartige Biotope

Kaum ein anderes Biotop in Deutschland ist so vielseitig und einzigartig wie unsere Feuchtwiesen. Durch die Unterschiede in Wasserhaushalt, Nährstoffgehalt und Säurebeschaffenheit des Bodens sorgt jeder Standort für eine einmalig und nahezu unwiederbringliche Pflanzen- und Tierwelt. Im Winter rasten auf den überschwemmten Flächen Wasservögel und durchziehende Vogelschwärme. Ab dem Frühjahr erblühen die Streu- und Feuchtwiesen in bunten Farben und locken dadurch unzählige Insekten an. Vereinzelte Tümpel bieten ideale Bedingungen für Amphibien und Wiesenvögel, die hier Nist- und Futterplätze finden. Leider gehört dieser artenreiche Lebensraum heutzutage Sie den am meisten gefährdeten Biotopen.

Weitere Informationen

Streu- und Feuchtwiesen sind größtenteils erst durch den Menschen entstanden. Ursprünglich waren diese Standorte Moore oder Gewässerränder und wurden von Torfmoosen, Röhricht, Büschen und Feuchtwäldern bewachsen. Ab dem Mittelalter nutzten die Menschen diese Flächen zur Heugewinnung oder als Weide. Später dienten sie vor allem der Gewinnung von Einstreu im Stall. Durch den Verzicht auf Düngung und dem späten Schnittzeitpunkt nach Absamen der Pflanzen sind so im Laufe der Jahrhunderte wertvolle Lebensräume für mittlerweile bedrohte Tier- und Pflanzenarten entstanden, die auch aufgrund ihrer regulierenden Wirkung eine wichtige Funktion für den Wasserhaushalt und das Klima erfüllen.

Mit der Entstehung und Verbreitung der sogenannten Gitterrosthaltung der Tiere wurde die Streugewinnung immer mehr zurückgedrängt. Es kam zur Verbrachung und Verbuschung der Flächen. Aber auch die großflächige Aufforstung mit Erlen, Eschen und Fichten führte zu einem dramatischen Rückgang oder einem vollständigen Verschwinden der seltenen Flora und Fauna in diesen Bereichen. Da Streu- und Feuchtwiesen jedoch für unsere heimische Natur einen unersetzlichen Lebensraum darstellen, sind sie seit dem 01.09.1982 durch das Bayerische Naturschutzgesetz geschützt und müssen gesetzlich in ihrer Vielfalt, Eigenheit und Schönheit erhalten bleiben.

Was bieten wir an?

Um den weiteren Rückgang der auf Streu- und Feuchtwiesen heimischen Tier- und Pflanzenwelt zu verhindern, erfordert es bei diesen Flächen einer fachgerechten Pflege. Der Landschaftspflegeverband Altötting leistet durch extensive Mahd der letzten Streuwiesen im Landkreis einen wichtigen Beitrag zum Arten- und Klimaschutz. Die Mäharbeiten werden im Spätsommer bis Herbst durchgeführt, dabei wird das Schnittgut abtransportiert und wechselnde Teilbereiche von der Mahd ausgespart. Dadurch konnten wir nicht nur die letzten Restbestände an Streu- und Feuchtwiesen sichern, sondern durch eine Vernetzung sogar wieder ausweiten.

Wir beraten Sie gerne vor Ort hinsichtlich geeigneter Pflegemaßnahmen und Förderprogramme auf Ihren Flächen.

Streu- und Feuchtwiesen | Impressionen

Streu- und Feuchtwiesen | Impressionen

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