Deutscher Verband für Landschaftspflege

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) e. V. wurde 1993 gegründet. Er ist der gemeinnützige Dachverband der Landschaftspflegeorganisationen in Deutschland. Markenzeichen des DVL sowie seiner Mitglieder ist die gleichberechtigte und freiwillige Zusammenarbeit zwischen Vertreterinnen und Vertretern der Landwirtschaft, des Naturschutzes und der Kommunen. 188 Landschaftspflegeorganisationen sind Mitglieder des DVL.

Wichtige Ziele des DVL sind die kooperative Umsetzung von Natura 2000, der Biodiversitätsstrategien des Bundes und der Bundesländer sowie der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Der DVL führt hierzu Modellprojekte in Zusammenarbeit mit örtlichen Landschaftspflegeverbänden durch.

Der DVL vertritt die Interessen der Landschaftspflegeverbände bundesweit und ist für sie Plattform zum Austausch von Praxiswissen.

Er bringt Expertenwissen aus der Landschaftspflege in alle Bereiche der Agrar- und Regionalpolitik ein. Wichtige Handlungsfelder sind die Gemeinsame EU-Agrarpolitik (GAP) mit dem Europäischen Garantiefonds für Landwirtschaft EGFL (1.Säule) und dem Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raumes ELER (2.Säule). Als zentrale Inhalte thematisiert der DVL die Biologische Vielfalt, den Klimaschutz, den Gewässerschutz und den Bodenschutz.

Landschaftspflegeverbände – Bündnisse für Mensch und Natur

Die Idee der Landschaftspflegeverbände entstand 1986 in Mittelfranken und im niederbayerischen Landkreis Kelheim. Von dort breitete sie sich zunächst in andere Teile Bayerns, nach Hessen und Thüringen und dann in die anderen Bundesländer aus.

Landschaftspflegeverbände sind freiwillige Zusammenschlüsse, in denen Landwirtinnen und Landwirte, Naturschützende sowie Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker gemeinsam naturnahe Landschaftsräume erhalten oder schaffen. Das Neue an den Verbänden ist aber nicht dieses Ziel, sondern der Weg: Die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen wirken gleichberechtigt zusammen, im Vorstand sind sie jeweils mit der gleichen Anzahl an Personen vertreten. Diese sogenannte "Drittelparität" aus Naturschutz, Landwirtschaft und Politik wird allgemein als faire und ausgewogene Konstruktion empfunden, sie schafft Vertrauen und fördert den praktischen Erfolg der Arbeit.

2009 verankerte der Deutsche Bundestag die Landschaftspflegeverbände als bevorzugte Umsetzungsorgane für Naturschutz und Landschaftspflege in § 3 des Bundesnaturschutzgesetzes.