Die Fledermaus

Die Fledermaus gehört einer Tiergruppe an, die es schon über 6 Millionen Jahren gibt. Arten in unserer Region sind reine Insektenfresser und sind somit sehr nützliche Schädlingsvertilger. Vor allem der bei Landwirten gefürchtete Maiszünsler, steht auf ihrem Speiseplan und können helfen jährlich Millionen Euro für Insektengifte zu sparen. Zudem kann ihr Kot als Naturdünger „BatGuano“  eingesetzt werden.

Alle im Landkreis Altötting vorkommenden Fledermausarten sind im Anhang II der Fauna-Flora-Habitatrichtlinien der EU aufgelisteten und sind stark gefährdet. Dies ist zum einen auf die sinkende Nahrungsgrundlage und zum anderen auf den Verlust ungestörter Quartiere zurückzuführen.

 

Fledermäuse suchen oft Schutz in großen Dachböden wie in Kirchen. Diese Quartiere nutzen sie schon seit Jahrhunderten. Dort können sie ungestört ihre Jungen von Mai bis August großziehen. Problematisch wird es bei Sanierungen der alten Gebäude: Die Öffnungen, welche die Fledermäuse nutzen, werden dann oft verschlossen, um Tauben fernzuhalten und dann können Fledermäuse auch nicht mehr in ihr Quartier. Es gibt jedoch einfache Konstruktionen, die Tauben aussperren, aber Fledermäuse einen Zugang ermöglichen. Mit spezielle Kästen können potenzielle Quartier im Wald angeboten werden.

 

 

Aktueller Stand:

1992 bzw. 1998/1999 wurden im Landkreis Altötting ein Großteil der Kirchen im Landkreis auf Vorkommen von Fledermäusen untersucht. Seitdem werden nur die bekannten Wochenstuben von Mausohr, Breitflügel-, und Wimperfledermaus jährlich kontrolliert.

Im vergangenen Sommer wurde eine systematische Nachkartierung der Kirchen und größeren Kapellen im Landkreis gestartet. Untersucht werden 110 Gebäude. Dabei wird speziell auf die Arten „Braunes und Graue Langohr geschaut. Träger des Projektes ist der Landschaftspflegeverband, fachlich begleitet wird es zusätzlich von der Unteren Naturschutzbehörde.

Das Ergebnis des vergangenen Jahres lässt darauf schließen, dass Kirchen nach wie vor ein wichtiger Rückzugsort für Fledermäuse sind. In 44 von 55 bisher untersuchten Gebäude wurden Spuren von Fledermäusen gefunden. In vielen Fällen konnte jedoch nur alter Fledermauskot nachgewiesen werden, was darauf hinweist, dass das Quartier verlassen ist.

Seit April diesen Jahres wird die Kartierung durch die Biologin Anna Vogeler fortgesetzt.

Die Pfarrverbänden wurden bereits Anfang des Jahres über den aktuellen Stand der Kartierung informiert und es wird auf eine weiterhin große Kooperationsbereitschaft von den Kirchenverwaltungen gehofft. Wer sich für den Schutz von Fledermäusen einsetzt, indem er Fledermausquartiere erhält und bei Sanierungen berücksichtigt, kann es mit einer Plakette „Fledermäuse willkommen“, auf welcher ein Langohr abgebildet ist, sichtbar machen. 

Das Braune bzw. das Graue Langohr stehen im besonderem Interesse, da diese durch ihre Neigung, sich in Zapfenlöcher, Balkenkehlen und engen Spalten zu verstecken, nur sehr schwer zu entdecken sind. Dadurch werden die Tiere bei Sanierungsarbeiten häufig übersehen. Besonders Kirchen und Kapellen in der Nähe zu Wäldern stellen ein potenzielles Quartier dar. Das Langohr ernährt sich fast ausschließlich von Schmetterlingen und frisst diese meist im Hängen. Dadurch kann man häufig unterhalb der Fraßplätze, Schmetterlingsflügel finden, welche offensichtlich von den Fledermäusen nicht vertilgt werden.

Kontakt

Wer Fledermäuse in seiner Kirche oder auch in anderen großen Dachböden vermutet, kann sich gerne jederzeit an Sabine Finster vom Landschaftspflege Verband Altötting oder auch an Dr. Dorothea Friemel von der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt melden. 

Sabine Finster:          E-Mail: sabine.finster@lpv-altoetting.de        Tel.: 08671 / 92600 85

Dr. Dorothea Friemel E-Mail: Dorothea.Dr.Friemel@LRA-aoe.de   Tel.: 08671 / 502763

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