Hotspot der Artenvielfalt - Trocken- und Magerrasen
Mager- und Trockenstandorte wecken wegen ihrer Artenvielfalt, den zeitweise von Woche zu Woche wechselnden Blühaspekten und dem hohen Anteil seltener, prächtig auffallender Blütenpflanzen schon seit jeher besonderes Interesse. Es sind bunt blühende Pflanzengesellschaften, die durch eine extensive landwirtschaftliche Grünlandnutzung geprägt werden. Die typischen Pflanzen in diesem Lebensraum sind licht- und wärmeliebend und benötigen stickstoffarme, magere Standorte, die oft auf südexponierten Hängen zu finden sind. In Bayern unterscheidet man hinsichtlich der Nutzung zwischen den ungedüngten, einschürigen Halbtrockenrasen und den beweideten, durch Triftweide mit Schafen entstandenen Halbtrockenrasen.
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Im Artenschutz sind sie unersetzliche Flächen für zahlreiche gefährdete und vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen, insbesondere für die heimische Insektenfauna. Hier findet man die artenreichsten Lebensgemeinschaften Mitteleuropas. Besonders auffällig ist das sehr große Blütenangebot und der Reichtum an verschiedenen Blütentypen.
Mittlerweile sind diese ökologisch wichtigen Restbestände stark gefährdet durch:
- Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung mit Düngung, Einsatz von Bioziden und Umbruch
- Aufgabe der extensiven Nutzung wie Beweidung oder Waldstreunutzung
- Aufforstung der Flächen
- Waldbauliche Maßnahmen zur Änderung der Gehölzzusammensetzung und der Waldstruktur
- Abbau von Bodenschätzen
Was machen wir?
Wie bei den Streuwiesen ist auch bei Trockenstandorten eine regelmäßige Mahd zum Erhalt der Artenvielfalt erforderlich. Die Mäharbeiten sollten dabei in der Regel nach Absamen der Kräuter meist im Spätsommer durchgeführt werden. Auch extensive Beweidung für kurze Zeiträume mit hoher Dichte kann zum Erhalt der Flächen beitragen. Der Landschaftspflegeverband kann durch staatliche Förderung der Pflege dem Grundeigentümer einen ökonomischen Anreiz zur Selbstbewirtschaftung und damit Erhalt solcher Standorte geben oder unseren erfahrenen Dienstleistern einen Pflegeauftrag erteilen.
Eine Besonderheit stellen die Trockenstandorte im Auwald, die sogenannten Brennen, dar. Dieses Großprojekt des Landschaftspflegeverbands läuft im Landkreis Altötting bereits seit Jahren erfolgreich im Bereich der mittleren und unteren Alz.